Wir sind eine Gemeinschaft von 22 Mönchen, zusammengeführt durch den Ruf des Herrn, wie ihn jeder von uns im Glauben vernommen hat. Unterschiedlich nach Herkunft, Alter und Beruf - Laien und Priester - wissen wir uns "eins in Christus" (Benediktsregel 2,20; vgl. Gal 3,28). Wir erfahren uns als Gemeinschaft auf dem Weg ...

  • nach einer Lebens-Ordnung, die uns in der Benediktsregel und der reichen monastischen Tradition in Ost und West gegeben ist,
  • in der konkreten Bindung an das Kloster Niederaltaich, in dem seit ca. 741 und - nach der Aufhebung 1803 - wieder seit 1918 Mönche in Gebet, geistlicher Lesung und Arbeit dienen.

"Was sucht ihr?", fragt der Herr im Evangelium die Jünger, die ihm folgen wollen (Joh 1,38). Ihre Antwort macht deutlich: Sie sind auf der Suche nach einem Ort, an dem es sich lohnt zu bleiben. Inmitten einer als heimatlos erfahrenen Welt ein Zuhause zu sein, ein Haus Gottes in der Gemeinschaft mit und in Christus, das ist das Ziel eines benediktinischen Klosters.

Darum ist die "Beständigkeit" (stabilitas) das charakteristische Gelübde der Benediktsregel: Die Verwurzelung in der Gemeinschaft des Klosters. Sie bleibt die ein Leben lang verpflichtende Aufgabe, mit allen Kräften und aller Geduld diese Gemeinschaft mitzutragen und von ihr getragen zu werden, um so das Bleiben in Christus zu erfahren (Joh 15,4-7).

Wir haben uns im Gelübde des "Gehorsams" zu der ständigen Bereitschaft verpflichtet, in dieser Gemeinschaft den Weisungen des Evangeliums zu folgen - im Hören auf die Anforderungen, die tagtäglich in den Gegebenheiten des Klosters an uns ergehen. So möchten wir ernst machen mit den Lebensmöglichkeiten, die uns in der Taufe geschenkt sind und im Gelübde des "Klösterlichen Lebenswandels" entfaltet werden.

Die Frage, was wir tun, stellt sich für uns erst sekundär. Das wesentliche Merkmal des Mönchtums ist seine Lebensform, geprägt von "Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung". Im gemeinsamen Gottesdienst wie auch in der Abgeschiedenheit der Zelle wissen wir uns in der Gegenwart Gottes. Wir glauben aber auch Christus in der Arbeit zu finden, ihm in den Brüdern, ja in jedem Menschen zu begegnen und zu dienen.