Das Wort Ökumene – in seiner wörtlichen Urbedeutung von "Zuhause" – bezeichnet für uns eine Gabe und Aufgabe, in vielen Bereichen.

Ökumene heißt für uns als erstes, innerhalb unserer Gemeinschaft ökumenisch zu leben, in aller Verschiedenheit einander anzunehmen und gemeinsam – jeder an seinem Platz – sich zu mühen um die Verherrlichung Gottes in seiner Schöpfung. Vor allem die Sorge für die Schönheit der liturgischen Feier soll uns ein Maßstab dafür sein, "ob wir wahrhaft Gott suchen und Eifer haben für den Gottesdienst", wie die Benediktusregel es von uns verlangt (58,7).

Ökumene als Aufgabe wird bei uns besonders deutlich im Miteinander zweier liturgischer Traditionen, des römischen und byzantinischen Ritus. Dies ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich das Geheimnis der Kirche nicht in der je eigenen Tradition erschöpft, dass es vielmehr im geistlichen Leben verschiedene Wege gibt, die einander befruchten und ergänzen können. Zur Arbeit unseres Ökumenischen Institutes gehört es, ein Gespür für das vielfältige Wirken des Heiligen Geistes im Leben der Kirchen zu vermitteln.

Ökumene als Aufgabe heißt für uns schließlich, unser Haus zu öffnen, um Menschen die Möglichkeit zu geben, Kirche auch als ihr Zuhause zu erfahren: den vielen Gästen, die zu uns kommen, um bei uns geistliche Gemeinschaft zu erfahren, mit uns zu beten und zu meditieren - an den großen Festen des Kirchenjahres, in den Kursen "Kloster auf Zeit", in der Oblatengemeinschaft, in Einkehrzeiten oder als Einzelgäste.

Dabei sehen wir auch unsere Verantwortung gegenüber den Schüler/innen und Lehrer/innen unseres Gymnasiums, gegenüber unseren Mitarbeiter/innen in den verschiedenen Betrieben sowie gegenüber den uns anvertrauten Pfarrgemeinden.