Die entscheidenden Impulse für die Begründung und theoretische Fundierung der Gestalttherapie gingen in den 1940er Jahren von Friedrich Salomon „Fritz“ Perls (+ 1970), Lore Perls (+ 1990) und Paul Goodman (+ 1972) aus. Fritz und Lore Perls waren deutsche Psychoanalytiker jüdischer Abstammung. Aus Nazi-Deutschland über die Niederlande nach Südafrika geflohen, entwickelten sie dort bereits in den 1930er Jahren Ideen, die über die klassische Freudsche Theorie hinausgingen. Die von Fritz ersehnte Anerkennung durch die Kollegen, vor allem durch Sigmund Freud selbst, blieb jedoch aus. 1947 emigrierten Fritz und Lore in die USA. Dort konnten sie Paul Goodman, einen an Psychoanalyse interessierten amerikanischen Schriftsteller und anarchistischen Aktivisten, für ihr Projekt gewinnen, eine neue psychotherapeutische Richtung zu begründen. Außer Paul Goodman zählten zu der New Yorker Diskussionsgruppe um Fritz und Lore Perls noch Elliot Shapiro, Ralf Hefferline, Jim Simkin, Isadore From und Paul Weisz. 1951 erschien das Grundlagenwerk »Gestalt Therapy« als Gemeinschaftswerk von Fritz Perls, Ralf Hefferline und Paul Goodman.