In diesem Jahr werden die beiden Preise, die ein besonderes Engagement im Bereich der Ökumene würdigen, gemeinsam vergeben. Die Katholische Akademie in Bayern und die Benediktinerabtei Niederaltaich haben vereinbart, in diesem Jahr den Ökumenischen Patriarchen, Seine Allheiligkeit Bartholomäus I., gleichzeitig mit dem Ökumenischen Preis der Akademie und dem Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der Abtei auszuzeichnen. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel ist das Ehrenoberhaupt der Orthodoxen Kirchen weltweit. Rechtlich unterstellt sind ihm neben seiner Ortskirche in der Türkei auch der Athos und die griechischen Dia­spo­ra­kirchen.

Die Auszeichnungen werden im Juni unter Anwesenheit des Preisträgers in einer Zeremonie in der Katholischen Akademie in Bayern verliehen. Der Laudator der Preisverleihung ist der Vorsitzende des Zentralausschusses des „Ökumenischen Rates der Kirchen“ (ÖRK), Herr Landesbischof em. Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Kardinal Reinhard Marx wird das Schlusswort beitragen.

In der Preisbegründung heißt es u.a. „Bartholomäus I. zählt innerhalb der Orthodoxie zu den engagiertesten Verfechtern einer echten ökumenischen Zusammenarbeit. Antiwestliche oder antiökumenische Ressentiments sind ihm fremd. Eine solche Präsenz der Orthodoxie in der Welt-Ökumene bereichert auch die innerwestliche Ökumene“ sowie „Patriarch Bartholomäus pflegt beste Beziehungen zu Papst Franziskus, die in mehreren Begegnungen und gemeinsamen Verlautbarungen ihren Ausdruck fanden“. Er werde auch als der „grüne Patriarch“ bezeichnet, was eine weitere Parallele zu Papst Franziskus darstelle.

Die Abtei Niederaltaich verleiht den Preis zum 13. Mal im Gedenken an ihren 1982 verstorbenen Abt Emmanuel Maria Heufelder. Der Preis wurde der Abtei und ihrem Ökumenischen Institut in Form einer Stiftung von privater Seite anvertraut zur Würdigung von Einrichtungen und Personen, die sich in besonderer Weise für die ökumenische Verständigung und Annäherung zwischen der katholischen Kirche und den Ostkirchen engagieren.

>> Bisherige Preisträger

Der Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis wurde von dem rheinischen Rechtsanwalt Hanns Gierlichs (1907-1993) in Dankbarkeit gegenüber seinen konfessionsverschiedenen Eltern gestiftet. Emmanuel Heufelder (1898-1982), an dessen ökumenische Pionierleistung Rechts-anwalt Gierlichs durch die Namengebung des von ihm gestifteten Preises erinnern wollte, leitete von 1934 bis 1968 (zunächst als Prior, seit 1949 als Abt) die Benediktinerabtei Nieder-altaich. Er gab dem Kloster die ökumenische Ausrichtung, die besonders vom Miteinander zweier kirchlicher Traditionen mit ihren Gottesdiensten im römischen und byzantinischen Ritus geprägt ist.