Viele Christen sehnen sich in unserer säkularisierten Gesellschaft nach Erfahrungen ihrer Verbundenheit im Glauben und nach Überwindung trennender Konfessionsgrenzen, ohne das eigene Erbe aufgeben zu müssen. Gemeinsam möchten sie den Weg des Glaubens gehen. In liturgischen Feiern und geschwisterlichem Austausch suchen sie den Reichtum der anderen Tradition und auch die eigenen Wurzeln besser zu verstehen.

Das Fundament und das Herz der Ökumene ist die geistliche Ökumene. Ein ökumenischer Dialog kann sich nur in einer Atmosphäre wahrhaftiger und angemessener Spiritualität entfalten. Allein mit unseren eigenen Kräften können wir die Einheit nicht „machen“. Wir können sie nur empfangen als Geschenk des Heiligen Geistes. Das Gebet, die Umkehr und die Heiligung des Lebens bildet das Herz der ökumenischen Begegnung und Bewegung. Es gibt keine Ökumene ohne Bekehrung, gemeint ist sowohl die individuelle Bekehrung zu Christus wie die Erneuerung unserer Kirchen (UR 7; UUS 15f).

Die reichen Traditionen des klösterlichen Gebets in Ost und West weisen Wege der Ausrichtung auf die allen gemeinsame Mitte, unseren Herrn Jesus Christus. Sie verleihen den unterschiedlichen Weisen der Gottesbeziehung einen großartigen Ausdruck und machen den Reichtum der einen Kirche sichtbar. Unsere Erfahrung des Miteinanders zweier großer christlicher Traditionen teilen wir gern mit Christen aller Konfessionen.