Akrostichis: Und heute, aber, am Sabbat singe ich den großen Gesang.
1. Ode
Irmos: Ihn, der einst unter den Meereswogen, den verfolgenden Tyrannen begrub, haben die Kinder der Geretteten unter der Erde begraben; uns aber lasst singen wie damals die Jungfrauen, denn Er hat herrlich sich kundgetan.
Herr, mein Gott, eine Totenhymne, einen Grabgesang will ich Dir singen, Dir, der durch Sein Grab mir den Zugang zum Leben eröffnet, und durch den Tod den Tod und den Hades getötet hat.
Das, was überirdisch und was unter der Erde ist, ward erschüttert, als sie Dich auf dem Throne hoch oben und drunten im Grab erkannten, mein Erlöser. Denn, was die Erkenntnis übersteigt: Du wardst, o Allurheber des Lebens, als Toter geschaut.
Mit deiner Herrlichkeit zu erfüllen das All, bist du hinabgestiegen in die tiefsten Tiefen der Erde; denn vor dir bleib meine Adamsnatur nicht verborgen, und als Bestatteter, machst mich, den Verwesten neu, o Menschliebender, Du.
3. Ode
Da Dich, der die ganze Erde unbeweglich über den Gewässern schweben lässt, die Schöpfung auf der Schädelstätte hängen sah, da wurde sie von großem Schrecken gepackt und rief: Keiner ist heilig, o Herr, außer Dir!
Deines Grabs Sinnbilder ließest du sehen, und hast die Sehersprüche erfüllt, Deine Geheimnisse hast Du jetzt als Gottmensch auch denen enthüllt, o Herr, die im Hades riefen: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir!
Ausgespannt hast Du die Hände und vereint hast du, was da war früher entzweit. O Heiland, im Linnenkleid und im Grabkleid hast die Gefangenen Du befreit, die da riefen: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir!
Freiwillig wolltest Du Dich, o Unbegrenzter, in Grabesenge verriegeln und versiegeln lassen. Denn durch Deine Kraft tatest göttlich deine Macht denen Du kund, die da sangen: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir.
4. Ode
Da Habakuk, der Prophet, Deine heilige Selbstentäußerung am Kreuze voraussah, da geriet er in Schecken und rief: Zerschmettert hast, Du, o Gütiger, die Macht der Mächtigen, als Du in Deiner Allmacht unter den Bewohnern der Hölle geweilt.
Den siebenten Tag hast heute Du geheiligt, den du einst gesegnet hast, durch das Ausruhen von Deinem Werk. Denn Du veränderst das All und machst es neu, da Sabbat Du feierst, mein Heiland, und Dich ausruhst.
Mit der Kraft des Stärkeren hast vollkommen Du gesiegt, da Deine Seele vom Fleische getrennt war. Denn beider Fesseln, des Todes und des Hades, sind zerrissen, o WORT Gottes, durch deine Kraft.
Als der Hades, o WORT Gottes, Dir entgegentrat, ward er verbittert, da einen Sterblichen vergottet er sah, ganz mit Striemen bedeckt und doch von allmächtiger Kraft und durch das Furchtbare solcher Gestalt ward er in Schrecken versetzt.
5. Ode
Deine huldreich uns zuteil gewordene Gotterscheinung, XC, o Gott, hat Isaias vorausgeschaut als Licht, das keinen Abend kennt; und aus der Nacht frühmorgens erwachend, hat er gerufen: Die Toten werden auferstehn, und alle in den Gräbern werden auferweckt und alle Erdgeborenen werden frohlocken.
Du machst neu die Erdgeborenen, o Bildner, da aus Erde Du gebildet wardst. Linnen und Grab zeigen an, o WORT, das Geheimnis in dir. Denn der edle Ratsherr führt den Willen aus, Dessen, Der Dich gezeugt und uns in dir gar herrlich erneuert hat.
Durch den Tod hast das Sterbliche Du verwandelt, und durch das Grab das Verweste. Denn auf gottherrlichste Weise machst unverweslich Du und unsterblich die Natur, die Du angenommen. Denn dein Fleisch kennt keine Verwesung, o Gebieter, noch blieb Deine Seele allein im Hades zurück.
Aus der Unvermählten kamst Du hervor und hast von einer Lanze die Seite Dir durchbohren lassen, o mein Schöpfer. Zum neuen Adam geworden, hast aus ihr Du die Neuschaffung Evas vollbracht. Du, Der Du über dem Sein bist, bist entschlafen und schläfst im Sein den lebensspendenden Schlaf. Und als Allgewaltiger hast aus Schlaf und Verwesung auferweckt das Leben.
6. Ode
Gefangen gehalten, doch nicht festgehalten ward Jonas im Bauche des Wals; denn darstellend Dein Leiden und Dein freiwilliges Grab, kam er aus dem Untier wie aus einer Kammer hervor und sagte zur Wache: Eitles und Falsches habt ihr bewacht, doch die Gnade verloren.
Erhöht ward Dein Leib, den Du annahmst, doch nicht im Fleisch getrennt von Dir, o Wort. Denn ward auch Dein Tempel in der Zeit des Leidens vernichtet, so war doch auch so die Gottheit und Dein Fleisch verbunden in einer Person. Denn in beiden bist Du der Eine, Sohn und WORT Gottes, Gott und Mensch.
Menschenmörderin, doch nicht Gottesmörderin ward Adams Sünde. Denn wenn auch die Staubnatur Deines Fleisches gelitten, ist doch die Gottheit leidlos geblieben. Was sterblich an Dir, hast Du umgewandelt zur Unsterblichkeit und in der Auferstehung des unsterblichen Lebens Quelle gezeigt.
Es herrscht, doch nicht ewig, der Hades über das Geschlecht der Sterblichen. Denn da Du im Grab lagst, Gewaltiger, hast Du mit lebenspendender Hand des Hades Riegel gesprengt und den seit Urzeit dort Schlafenden, untrügliche Erlösung verkündet, o Heiland, als Erstgeborener unter den Toten.
Kondakion, 6. Ton
Der den Abgrund einst verschlossen,* wird nun als Toter erblickt * und, eingewickelt in Balsam und Linnen, * wird der Unsterbliche wie ein Sterblicher ins Grab gelegt; * Frauen aber kamen, Ihn mit Myrrhe zu salben * und weinten und riefen bitterlich: * Dies ist der Sabbat, der hochgesegnete, * an dem XC, nachdem Er entschlafen, ** am dritten Tage auferstehen wird.
Ikos: Der das All erhält, ward am Kreuze erhöht. Und die ganze Schöpfung weint, da sie nackend ihn schaut, hangend am Kreuz. Es verhüllte die Sonne die Strahlen. Es verloren die Sterne ihr Licht. Und die Erde bebte in gewaltigem Schrecken. Es floh das Meer, und es barsten die Felsen. Viele Grüfte öffneten sich, und auferweckt wurden die Leiber heiliger Männer. Der Hades in der Tiefe stöhnt, und die Juden erwägen, Christi Auferstehung zu leugnen. Doch es rufen die Frauen: Dies ist der Sabbat, der hochgesegnete, an dem Christus, vom Schlafe erwachend, am dritten Tage wird auferstehen.
7. Ode
Ein unsagbares Wunder: Er, der im Feuerofen einst die heiligen drei Jünglinge vor der Flamme gerettet, Er wird nun tot, und ohne Odem zu unserm Heile in die Gruft gelegt; wir aber singen: Gott, unser Befreier gepriesen bist Du.
Der Hades ist im Herzen verwundet, da er den aufnahm, dessen Seite von einer Lanze verwundet ward. Und von göttlichem Feuer verzehrt, stöhnt er zu unserer Erlösung, und wir singen: Gott, unser Befreier gepriesen bist Du.
O seliges Grab. Denn da es den Schöpfer wie einen Schlafenden aufnahm, ward es zur göttlichen Schatzkammer des Lebens zu unserer Erlösung, und wir singen: Gott, unser Befreier, gepriesen bist du.
Nach dem Gesetze der Toten nimmt das Leben des Alls den Platz im Grabe ein. Und dieses erweist sich als Quelle der Auferstehung zu unserm Heil, und wir singen: Gott, unser Befreier gepriesen bist Du.
Eine ist die untrennbare Gottheit Christi im Hades, im Grab und in Eden mit dem Vater und Geist zu unserer Erlösung, und wir singen: Gott, unser Befreier gepriesen bist du.
8. Ode
Erzittere, Himmel, entsetze dich, ihr Grundfesten der Erde erbebet; denn siehe, der in der Höhe Seine Wohnung hat, in engem Grabe wird Er nun beherbergt und wird unter die Toten gezählt! Ihr Jünglinge preiset Ihn; ihr Priester lobsinget Ihm; Volk erheb Ihn in alle Ewigkeit.
Vernichtet ist der reine Tempel, das gefallene Zelt aber richtet er auf. Denn der zweite Adam, der da in den Höhen wohnt, ist hinabgestiegen zu dem ersteren bis zu den Kammern des Hades. Ihr Jünglinge preiset Ihn; ihr Priester lobsinget Ihm; Volk erheb Ihn in alle Ewigkeit.
Verliern auch die Jünger den Mut, doch Joseph von Arimathäa tut sich hervor. Denn als er tot erschaut und nackt den, der da Gott ist über alle, erbittet er Ihn, bestattet Ihn und ruft: Ihr Jünglinge preiset Ihn; ihr Priester lobsinget Ihm; Volk erheb Ihn in alle Ewigkeit.
O der neuen Wunder. O Güte! O unsagbare Geduld! Denn freiwillig läßt sich im Schoße der Erde versiegeln, Er, der da wohnt in den Höhen, Den man als Gottbetrüger verleumdet. Ihr Jünglinge preiset Ihn; ihr Priester lobsinget Ihm; Volk erheb Ihn in alle Ewigkeit.
9. Ode
Klag nicht um Mich, o Mutter, wenn du im Grabe deinen Sohn nun erblickt, den du jungfräulich einst empfangen; denn Ich werden auferstehn und werde verherrlicht werden; und in Herrlichkeit ohn’ Ende werde als Gott Ich alle erhöhn, die gläubig und voll Liebe dich erheben.
Bei Deiner wunderbaren Geburt entging ich übernatürlich den Wehen und ward seliggepriesen, o anfangloser Sohn. Jetzt aber schaue ich Dich, meinen Gott, tot und ohne Odem, und furchtbar werde ich vom Schwerte der Schmerzen zerrissen. Doch steh auf, auf dass ich verherrlichet werde.
Es birgt die Erde Mich, und ich lass willig gefallen es mir gefallen. Doch es erbeben die Wächter des Hades, da sie bekleidet mich sehen mit der Rache Blutgewand, o Mutter. Denn am Kreuz habe ich als Gott die Feinde überwunden; auferstehen werd Ich wieder, und dich verherrlichen.
Es soll frohlocken die Schöpfung, alle Erdgeborenen mögen jauchzen. Denn Hades, der Feind, ist der Rüstung beraubt. Mit Myron sollen die Frauen zu mir kommen. Adam kaufe ich los und Eva und ihr ganzes Geschlecht, und am dritten Tage werd Ich auferstehen.