Abt (v. spätlat. abbas, aus hebr. abba: Vater) ist die Bezeichnung für den Vorsteher einer Mönchsgemeinschaft, der in der Benediktsregel u.a. als geistlicher „Vater“ gesehen wird. Er wird vom Konvent gewählt und leitet das Kloster in allen geistlichen und zeitlichen Belangen.

Abtei wird ein Kloster genannt, dem ein Abt (bzw. eine Äbtissin) als Oberer vorsteht. Abteien haben in der Regel ein eigenes Vermögens- und Verwaltungsrecht und sind damit selbständig. Im Jahre 2005 lebten weltweit in 270 Abteien und 65 weiteren Klöstern 7 825 Benediktiner, in 840 Abteien und anderen Klöstern ca. 16 000 Benediktinerinnen.

Der byzantinische Ritus entwickelte sich im Byzantinischen Reich in einem vielschichtigen Austauschprozess zwischen den Traditionen Konstantinopels (vor 330: Byzanz) und Jerusalems und ist den ostkirchlichen Liturgien zuzurechnen. mehr...

Über die feierliche Form des Gottesdienstes hinaus umfasst der Ausdruck im weiteren Sinn alle Glaubensäußerungen, die das Christentum im byzantinischen Kulturraum hervorgebracht und tradiert hat. Dazu gehören z.B. auch die Kirchenarchitektur samt Ikonostase (Bilderwand), die Ikonenverehrung, die Fastenvorschriften, spirituelle Praktiken etc.

Der Begriff Eucharistie kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „Danksagung“. Die Eucharistie wird als vergegenwärtigendes Gedächtnis des letzten Abendmahls und der erlösenden Opferhingabe Jesu Christi gefeiert. Im Westen heißt sie auch „Hl. Messe“, im Osten „Göttliche Liturgie“.
 
Frater (dt.: Bruder) ist die Anrede für Mönche. Abgekürzt steht sie vor dem Ordensnamen mit „Fr.“, „fr.“ bzw. „Br.“ (je nach Haustradition wird „Bruder“ oder „Frater“ verwendet). Die Anrede für Priestermönche (in der Ostkirche für alle Mönche) lautet Pater (Vater), abgekürzt mit „P.“ Die Rangordnung unter den Mönchen wird jedoch nicht durch Status oder Lebensalter, sondern allein nach der Reihenfolge des Klostereintritts bestimmt.

Das Habit, das Ordensgewand der Mönche, ist durch die Regeln oder Konstitutionen des jeweiligen Ordens festgelegt. Das Ordensgewand eines Benediktiners umfasst: Tunika (Untergewand), Zingulum (Gürtel), Skapulier (Überwurf), Kapuze, Kukulle (Übergewand mit weiten Ärmeln; sie wird bei der ewigen Profess überreicht und beim Gottesdienst getragen). Ein byzantinischer Mönch trägt Podrjasnik (Untergewand), Gürtel, Rason (Übergewand mit weiten Ärmeln) und evtl. Mandya (langer Umhang ohne Ärmel) sowie als Kopfbedeckung Skufio (Kappe im Alltag) oder Klobuk (Mönchshut mit Schleier beim Gottesdienst).

Klausur (v. spätlat. clausura: Verschluss, claudere: schließen) bezeichnet u.a. den abgegrenzten, den Ordensangehörigen vorbehaltenen Bereich eines Klosters als Ort des Rückzugs und der Besinnung. Er symbolisiert die Wüste als Lebensraum der frühen Eremiten. Klausur bezeichnet auch eine innere Haltung, den Rückzug und die Loslösung von äußeren Einflüssen und die Konzentration auf ein Ziel.

Komplet: Tagesschlussgebet (s. Stundengebet).

Konvent (v. lat. conventus: Zusammenkunft): Versammlung aller Mitglieder einer klösterlichen Gemeinschaft. Bei wichtigen Entscheidungen beruft der Abt das Konventkapitel ein, dem alle Mönche mit ewiger Profess angehören. Zuweilen wird auch die klösterliche Gemeinschaft als Konvent bezeichnet.

Der Begriff Liturgie (v. griech. leitourgía: öffentlicher Dienst) umfasst nach westlichem Sprachgebrauch das gesamte gottesdienstliche Geschehen: Gebete, Lesungen und Verkündigung, Gesang, Gestik, Bewegung und Gewänder, liturgische Geräte, Symbole und Symbolhandlungen. Im Osten wird damit die Eucharistie bezeichnet.

Zur Mittagshore werden die drei "kleinen Horen" Terz, Sext und Non zusammengefasst (s. Stundengebet). Diese Gebetszeiten haben ihren Namen von den Stunden, an denen sie gebetet wurden: Die dritte Stunde des Tages (nach der alten Zählweise) um 9.00 Uhr, die sechste um 12.00 Uhr und die neunte Stunde um 15.00 Uhr.

In der Morgenhore werden Matutin und Laudes zusammen gebetet (s. Stundengebet).

Mönch (v. griech. monachós: allein [lebend]): Nach altchristlichem Verständnis sucht der Mönch die individuelle Konfrontation mit dem Gott der Offenbarung in abgeschiedener (d.h. auf Ehe, Familie, Besitz etc. verzichtender) Lebensführung in der Einsamkeit (Wüste, unbewohnte Gegend), um ungestört der Gottsuche in Gebet und Meditation nachgehen zu können.
Auf dem Fundament des Einsiedlertums (Anachoreten) entwickelt sich (daneben) das gemeinschaftliche Leben in Mönchsgemeinschaften (Koinobitentum), bei dem sich Mönche nach dem Vorbild der Jerusalemer Urgemeinde zu gegenseitiger materieller und geistlicher Hilfe mehr oder weniger fest zusammenschließen. So entstehen Gemeinschaftsklöster (Zönobium, Monasterium), in denen die ursprünglichen Mönchsideale und Mitbrüderlichkeit verbunden werden. Im katholischen Sprachgebrauch zählen zu den Mönchsorden der Kirche die nach der Regel des Hl. Benedikt lebenden Benediktiner, Zisterzienser und Trappisten sowie die Kartäuser, ebenso die entsprechenden Frauenorden. Im Osten ist das Mönchtum nicht in verschiedene Orden aufgeteilt. -> Mönchtum und Ordensleben in den christlichen Konfessionen über die Zeiten

Oblaten (v. lat. oblatus: der Hingegebene, der Dargebrachte) binden sich in einem offiziellen kirchlichen Akt an das von ihnen gewählte Kloster und leben mitten in der Welt im Geist der Benediktsregel. mehr...

Öki verwenden wir in Niederaltaich als Abkürzung für unser Ökumenisches Institut. Es besteht aus zwei Sektionen: eine für reformatorische Kirchen und eine für Ostkirchen.

Der Begriff Ökumene (v. griech. oikéo: wohnen bzw. oíkos: Haus; oikouméne: ganze bewohnte Erde) bezeichnete ursprünglich den gesamten bewohnten Erdkreis. In der Alten Kirche wird als ökumenisch das bezeichnet, was die Kirche in ihrer weltweiten Dimension betrifft und für alle Christen verbindlich Gültigkeit beansprucht. Seit dem 20. Jahrhundert wird der Begriff Ökumene insbesondere für den Dialog und die Zusammenarbeit verschiedener christlicher Konfessionen verwendet.

OSB ist die Abkürzung für Ordo Sancti Benedicti. Sie steht z.B. hinter den Namen der Benediktinerinnen und Benediktiner und heißt dann so viel wie „aus dem Orden des Hl. Benedikt“.

Ostkirche: Das Römische Reich teilte sich in der Spätantike in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich. Die im östlichen Teil des Imperium Romanum und jenseits davon entstandenen Kirchen, deren Tochtergründungen in Missionsgebieten und die Nachfolgekirchen beider bilden zusammen die Ostkirchen (byzantinisch-orthodoxe, altorientalische und mit Rom unierte Kirchen) in Abgrenzung zu den katholischen und reformatorischen „westlichen“ Kirchen.

Pannychida: byzantinischer Gottesdienst für Verstorbene und deren Hinterbliebene.

Pater: Anrede für Priestermönche (s. Frater).

Prior: Stellvertreter des Abtes in einer Abtei (Subprior: zweiter Stellvertreter). In einem Kloster, das nicht Abtei ist (dem also kein Abt vorsteht) ist der Prior der Obere.

Profess (v. lat. professio: Bekenntnis): öffentliche Ablegung der Gelübde. Bei den Benediktinern (nach RB 58,17) sind die drei Gelübde (Orts-)Beständigkeit (stabilitas), klösterlicher Lebenswandel (conversatio morum) und Gehorsam (oboedientia), bei anderen Ordensgemeinschaften meist die evangelischen Räte Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Die Profess wird in mehreren Stufen abgelegt: Nach dem Noviziat legt der Bewerber die „zeitliche Profess“, begrenzt auf einige Jahre, später dann die „ewige“ oder „feierliche“ Profess ab, mit der sich der Mönch für immer an sein Kloster bindet.

Refektorium: Speisesaal der Mönche. Während der schweigend eingenommenen Mahlzeiten trägt ein Leser die Tischlesung vor. Der Hl. Benedikt legt auf die Tischgemeinschaft und ihre Gestaltung besonderen Wert und gibt dem Mahl durch Gebet, Schweigen und Lesung ein gottesdienstliches Gepräge.

Sacellum (Kapelle): In Niederaltaich ist damit die "römische" Hauskapelle gemeint (Zugang durch das Eichenportal über die Klosterpforte).

Stundengebet: Traditionell kommen die Mönche siebenmal am Tag zum gemeinschaftlichen Gebet zusammen, um Gott zu loben, ihm zu danken, ihn zu bitten für die persönlichen Anliegen und die der ganzen Welt und so die Zeit zu heiligen und bewusst in der Gegenwart Gottes zu wandeln. Die traditionellen Gebetszeiten sind: Matutin bzw. Vigil (Nachtwache), Laudes (Morgengebet), Terz (idealiter um 9 Uhr), Sext (mittags), Non (15h), Vesper (Abendgebet) und Komplet (Nachgebet). Sowohl im Römischen als auch im Byzantinischen Ritus ist es üblich, Gebetszeiten zusammenzufassen - so auch in unserem Kloster in beiden Riten (z.B. Matutin bzw. Vigil und Laudes zur Morgenhore bzw. byz. Matutin).
Die Prim (die traditionelle erste "kleine Hore" des Tages) ist in der Westkirche seit der Liturgiereform weitgehend abgeschafft. Im byzantinischen Ritus wird sie unmittelbar im Anschluss an Matutin und Laudes gebetet. In vielen Klöstern byzantinischer Tradition wird auch noch das Mesonyktikon (Mitternachtsgebet) gelesen - allerdings nicht zur "ursprünglichen" Zeit, sondern unmittelbar vor der Matutin (Orthros, Utrenja) am frühen Morgen.