1. bis 6. August 2022 (individuelle Verlängerung möglich)
"Wie wunderbar sind Deine Werke, o Herr!"
Schöpfungsspiritualität – die vergessene Seite der Ökologie
Umweltkrise und Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit sind omnipräsente Themen im gesellschaftlichen Diskurs. Immer lauter ertönt der Schrei drängender Not, zu retten, was noch zu retten ist an notwendigem Lebensraum von Mensch und Tier.
Die Dringlichkeit besagter Themenfelder wurde auch von christlicher Seite betont, nicht nur von unzähligen Basisgruppen, sondern auch von Kirchenführern wie dem sog. „Grünen" Patriarchen Bartholomaios von Konstantinopel oder Papst Franziskus, der in seiner Enzyklika Laudato si' deren Komplexität in Verbindung mit der modernen Technik und Wirtschaft einerseits sowie zu Theologie und kirchlicher Tradition andererseits ausgelotet. Die Natur, die Schöpfung ist nach christlichem Verständnis eben weit mehr als ein „Rohstofflieferant" oder einfach unsere „äußere Umgebung", die wir nun schleunigst wieder „in Ordnung" bringen sollten (oder einfach so könnten).
Eine vielfach vergessene Seite im westlichen und modernen Bewusstsein ist z.B. die Verehrung, der Lobpreis des herrlichen Hauses (oikos) des Kosmos – vielleicht die Voraussetzung echter Ökologie? Es fehlt die Ehrfurcht vor der göttlichen Dimension der Natur, wie sie in anderen Kulturen und Religionen mitunter deutlicher begegnet und in der jüdisch-christlichen Tradition etwa im Psalmengebet der Mönche, im Sonnengesang des Franziskus oder auch in den Hymnen Hölderlins zum Ausdruck kommt. Auch der überkulturell von vielen Heiligen berichtete friedvoll-vertraute Umgang mit (eigentlich „gefährlichen") Tieren steht in diesem Zusammenhang sowie ferner die ostkirchliche Auffassung der „Verklärung der Schöpfung".
Spirituelle, biblische, ästhetische und liturgische Betrachtungen aus den christlichen Konfessionen, aber z.B. auch aus fernöstlicher Religiosität können unseren Blick und unsere Wahrnehmung in diesem Themenkomplex globaler Dringlichkeit vertiefen.
Bei unserer Ökumenischen Einkehrzeit mit Vorträgen, Seminaren, Rundgesprächen und Übungen werden zentrale Themen des Lebens und der Kirche mehr meditierend als diskutierend theologisch bedacht – im Rahmen liturgischer Feiern der römischen, der byzantinischen und der evangelisch-lutherischen Tradition.
Vorträge (alphabetisch) >> Pdf-Flyer mit dem Programm im Detail
Seminare mit
Meditationen
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