Das Ökumenische Institut wird vom jetzigen Gebäude in den südlichen Bereich des Prälaturflügels verlegt. Dort sind bereits die Büros zweier Institutsmitarbeiter. Ein Konferenzraum, ein Begegnungs- und Aufenthaltsraum sowie ein Ersatz für die Bibliothek mit Nachschlagewerken und der Auslage aktueller Zeitschriften wird dort neu eingerichtet. Unser ökumenisches Engagement führen wir in allen bisherigen Bereichen unvermindert weiter.
Das alte Gebäude wird zur Grundsanierung, die wir in der derzeitigen Situation keinesfalls selbst leisten könnten, veräußert. 

Die gewaltige Baumasse unserer Abtei mit ihrem ständigen Sanierungsbedarf und Erhaltungsdruck stellt den Konvent zunehmend vor immense Herausforderungen. Dies betrifft vor allem die nicht für öffentliche Aufträge genutzten Gebäudekomplexe – sprich die nicht-schulischen, für die es keine rechtlich gesicherten staatlichen Zuschüsse gibt. Bei diesen sind wir für eine Sanierung auf neue bürgerdienliche Projekte angewiesen oder auf private Kooperationspartner und Investoren. Das erste große, bereits in den Anfängen laufende Projekt ist die Überlassung des Fassbodens an die Gemeinde, um hier mit hohen staatlichen Fördersummen die Sanierung und den Ausbau dieses historisch einmaligen Dachstuhls zu einem Festsaal und einer Musikakademie durchzuführen. Über ein weiteres Verpachtungsmodell eines historischen Traktes unserer Barockanlage wird derzeit mit einem privaten Investor geplant und verhandelt.

Ein nun in den letzten Wochen entstandenes und auch bereits beschlossenes und abgesegnetes Projekt ist der Verkauf des Gebäudes des Ökumenischen Instituts (ÖKI), Tassilostraße 6, an einen Freund und Förderer des Hauses, der das Anwesen für medizinische Versorgung und/oder Ausbildung (eventuell auch Wohnraumnutzung) sanieren und umbauen wird. Das Gebäude soll später dann in eine zu errichtende Stiftung für die Abtei einfließen. Dieses großzügige Angebot konnten wir nicht ablehnen, noch dazu wir derzeit angesichts der massiven Ausfälle durch die pandemische Krise unbedingt finanzielle Mittel rekrutieren müssen.

Für die Abtei ist das Gebäude auch nicht mehr unbedingt notwendig, da sich seit dem Ausbau des ehemaligen Internates zum Tagungshaus St. Pirmin alle ökumenischen Aktivitäten in die zentrale Klosteranlage verlegt haben: Vortragsräume, Gästezimmer, Büros (von Abt Marianus und P. Johannes). Für die Gäste-Bibliothek mit ihrem Schauraum von Handbibliothek und Zeitschriften sowie als Lese- und Begegnungsraum soll im südlichen Bereich des sog. Prälatenflügels (der derzeit zum Haus St. Pirmin zählt) eine neue Möglichkeit eingerichtet werden; das Magazin des – durch die Flutkatastrophe bereits deutlich reduzierten – ökumenischen Bücherbestandes muss in die zentrale Konventbibliothek integriert werden. So handelt es sich nur um eine Verlegung des Ökumenischen Instituts, die Aufgaben der ökumenischen Arbeit werden unvermindert weitergeführt.

Das Gebäude des Ökumenischen Instituts war in den letzten Jahren nur noch von wenigen Gästen gebucht worden und hatte einen hohen Leerstand aufzuweisen. Für einen Ausbau der Zimmer auf heutigen Standard fehlen uns die Mittel, auch ist  angesichts zweier Tagungshäuser im Areal kein akuter Bedarf an einer so großen Zahl ständig verfügbarer Gästezimmer vorhanden.

Es ist mir bewusst, dass trotz aller guten Gründe das Gebäude gerade auch für langjährige Gäste und Freunde unseres Klosters eine wichtige Geschichte hat und mit vielen Erinnerungen verbunden ist. Gerade diese Freunde unserer Abtei bitte ich um Verständnis für diese Veränderung in unserem Haus.

Abt Marianus

N.B. Das Ökumenische Institut hat schon mehrmals den Ort gewechselt. Bevor es in dem 1964/65 eigens errichteten Gebäude heimisch wurde (damit schuf man auch zum ersten Mal die Möglichkeit, eine Gästegruppe zu beherbergen), befand es sich im Bereich zwischen dem heutigen Mönchsrefektorium und dem Gästespeisesaal im 1. Stock.