Den Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der Benediktinerabtei Niederaltaich erhält in diesem Jahr Großarchimandrit Michael Schneider SJ, Professor em. Dr. theol. habil., Spiritual des Bischöfliches Priesterseminar St. Willibald in Eichstätt. Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, dem 7. August 2024, in Niederaltaich statt.

Die Abtei Niederaltaich verleiht den Preis zum zwölften Mal im Gedenken an ihren 1982 verstorbenen Abt Emmanuel Maria Heufelder. Der Preis wurde der Abtei und ihrem Ökumenischen Institut in Form einer Stiftung von privater Seite anvertraut zur Würdigung von Einrichtungen und Personen, die sich in besonderer Weise für die ökumenische Verständigung und Annäherung zwischen der katholischen Kirche und den Ostkirchen engagieren. Der Preis ist diesmal mit 5.000 Euro dotiert.

Michael Schneider schöpft als Dogmatiker und Liturgiewissenschaftler wie auch als Spiritual tief aus der römischen wie auch der byzantinischen Tradition. Auch praktisch lotet er zwei liturgische Wege der Gottesbegegnung aus, die er in einen Dialog eintreten lässt mit dem Ziel einer doxologischen Einigung der Kirche(n) in ihrer Vielfalt. Ökumenische Einheit ist für ihn mehr als die Diskussion dogmatischer Auseinandersetzungen, mehr als die historische Aufarbeitung von Fragestellungen oder das Finden neuer Einheitsformeln. Er betrachtet die getrennten Kirchen mit einer positiven synoptischen Haltung, um einen gemeinsamen Zugang zur Dimension der Heiligkeit zu eröffnen. Die Ökumene des Herzens, die er immer wieder beschreibt und fördert, breiten Schichten vermittelt und v.a. auch selbst lebt, bahnt den Weg hin zur spirituellen Einigung von Ost- und Westkirche. Michael Scheiders Wirken und Anliegen führte der Laudator, Prof. Dr. Reinhard Thöle, in ihren Tiefendimensionen aus und verortete sie zugleich im Gesamt der derzeitigen Ökumene (mit ihren mehr und weniger weiterführenden Ansätzen). Die Laudatio wird veröffentlich in: Die beiden Türme 2024-2.


PROGRAMM der Preisverleihung
im Rahmen einer Akademischen Feier

10.00 Uhr     Totengedächtnis am Grab von Abt Emmanuel M. Heufelder OSB in der Basilika

ca. 10.15 Uhr    Begrüßung (Abt Dr. Marianus Bieber OSB)

Laudatio (Prof. Dr. Reinhard Thöle, Halle)

Verleihung des Abt-Emmanuel-Heufelder-Preises

Vortrag von Großarchimandrit Prof. Dr. Michael Schneider SJ:
Das Barockzeitalter – die letzte „katholische Synthese“? Ein Beitrag aus ostkirchlicher Perspektive (im Rahmen der Ökumenischen Einkehrzeit zum Thema „barocke“ Gegensätzen – Inspiration für heute?)


Der Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis wurde von dem rheinischen Rechtsanwalt Hanns Gierlichs (1907-1993) in Dankbarkeit gegenüber seinen konfessionsverschiedenen Eltern gestiftet. Emmanuel Heufelder (1898-1982), an dessen ökumenische Pionierleistung Rechts-anwalt Gierlichs durch die Namengebung des von ihm gestifteten Preises erinnern wollte, leitete von 1934 bis 1968 (zunächst als Prior, seit 1949 als Abt) die Benediktinerabtei Nieder-altaich. Er gab dem Kloster die ökumenische Ausrichtung, die besonders vom Miteinander zweier kirchlicher Traditionen mit ihren Gottesdiensten im römischen und byzantinischen Ritus geprägt ist.

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